Walentina Schischlo wurde im Februar 1936 in dem Dorf Bielica bei Žlobin geboren und erlebte als junges Mädchen die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Während der deutschen Besatzung lebte ihre Familie zunächst im Haus ihrer Großeltern und später in einem beengten Stall. Im März 1944, im Alter von acht Jahren, wurde sie zusammen mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern in ein Lager bei Azaryčy deportiert. Sie verlor drei ihrer jüngeren Brüder im Lager und hatte selbst mit einer schweren Krankheit zu kämpfen, die sie nach der Befreiung in einem Lazarett behandeln lassen musste.

«Утром нас никто не подымает, собаки не гавкают, ничего и все тихонечко голову поднимают, кто жив остался вставал. Идут наши спасители. Ой, после этого столько погибло людей. Все же рванули. Они кричат: ‚Сидите там, не ходите там […] они же заминировали весь лагерь».1 (Russisches Original)

„Am Morgen hat uns keiner geweckt, die Hunde bellen nicht, es ist kein Laut zu hören und langsam heben alle den Kopf, wer noch kann, steht auf. Da kommen sie, unsere Retter. Oh, wie vielen Menschen es das Leben kostet, denn alle stürzen ihnen [den Soldaten] entgegen. Und sie rufen: ›Bleibt da, rührt euch nicht vom Fleck […] die haben ja das ganze Lager vermint.“ (Übersetzung des russischen Originals)


  1. https://azarycy1944.nghm-uos.de/konzentrationslagerozarichi/. ↩︎