Die deutsche 9. Armee sah sich im Winter 1943/1944 in ihrem Sektor mit einer katastrophalen Situation konfrontiert, da die Zwangsrekrutierung aller arbeitsfähigen Männer und Frauen in ihrem Befehlsbereich zu zurückgelassenen Familienangehörigen geführt hatte, die nicht in der Lage waren, sich selbst zu versorgen. In einer groß angelegten Aktion sollten alle verbliebenen arbeitsunfähigen Zivilist:innen aus dem deutschen Befehlsbereich deportiert und in drei Konzentrationslagern im Niemandsland zwischen der deutschen und der sowjetischen Front untergebracht werden.
Anfang März genehmigte Adolf Hitler eine Frontverschiebung im Befehlsbereich der 35. Infanterie-Division aufgrund einer schwer zu verteidigenden Ostnase in der deutschen Frontlinie. Dies bot der 9. Armee die Gelegenheit, ihren radikalen Plan umzusetzen: die Deportation der von der Wehrmacht als „überflüssig“ angesehenen Zivilist:innen – soweit diese arbeitsunfähig waren – aus dem gesamten Besatzungsgebiet.

Quelle: https://azarycy1944.nghm-uos.de/konzentrationslagerozarichi/.