In seiner 2009 erschienenen Studie Die Herrschaft der Wehrmacht widmet Dieter Pohl den Deporationen in der Region Azaryčy ein Kapitel. Er stellt die Ereignisse in Azaryčy in den größeren Kontext der deutschen Besatzungspolitik und der allgemeinen Verbrechen der Wehrmacht in der Sowjetunion. Er zeigt, dass die Deportationen und die Behandlung der Zivilbevölkerung Teil einer systematischen Politik der Gewalt und Unterdrückung waren, die auf wirtschaftlicher Ausbeutung und rassistischer Ideologie beruhte. Pohl bezeichnete die Deportationen der belarusischen Zivilbevölkerung als

„eines der schwersten Verbrechen der Wehrmacht gegen Zivilisten überhaupt.“1


  1. Pohl, Dieter: Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militärbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941–1944, S. 328. ↩︎