
Am 4. Dezember 1945 – erstaunlich früh nach dem Zweiten Weltkrieg – veröffentlichte Ernst Trip einen Artikel in der Schwäbischen Zeitung. Er nahm Bezug auf die Deportationen aus Azaryčy und erörterte die Verbrechen der deutschen Armee an der Zivilbevölkerung in Belarus.
„Zu Beginn des Jahres 1944 vor der Befreiung durch die Rote Armee richteten die Deutschen in dem Ozarichi-Gebiet der weißrussischen Sozialistischen Sowjet-Republik drei Konzentrationslager ohne Unterkünfte ein und sperrten dort Zehntausende aus den Nachbargebieten ein. Sie brachten viele Patienten aus Thyphusspitälern in diese Lager, in der Absicht und zu dem Zweck, die anderen Häftlinge anzustecken und die Krankheit in Gebieten zu verbreiten, aus denen die Deutschen von der Roten Armee vertrieben wurden. Das ganze System des in allen Lagern herrschenden Regimes führte dazu, dass die Häftlinge todgeweiht waren, eine geheime, von Himmler persönlich im Jahre 1941 gezeichnete Anweisung. Die Verwaltung von Konzentrationslagern sah schwere Strafmaßnahmen gegen die Häftlinge vor. Kriegsgefangene wurden in Massen erschossen oder starben durch Kälte und Folterung.“1
- Schwäbische Zeitung vom 04.12.1945. Die Schilderungen decken sich teilweise wörtlich mit den Prozessprotokollen: https://azarycy1944.nghm-uos.de/die-nuernberger-prozesse-die-gewalt-in-azarycy-unter-die-lupe-nehmen/. ↩︎