Am 22. Januar 2014 veranstaltete die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (kurz: VVN-BdA) einen Vortrags- und Diskussionsabend zu Friedrich Hoßbachs Gedenkkulturarbeit in Göttingen. Der ehemalige Kommandeur des 51. Panzerkorps war maßgeblich an der Deportation der Zivilbevölkerung in Azaryčy beteiligt. Er wurde 1947 aus der Gefangenschaft entlassen, ohne jemals für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen zu werden. Bis 1980 lebte er in Göttingen, wo er unmittelbar nach Kriegsende Veranstaltungen zur Verherrlichung der Wehrmacht organisierte, die von zahlreichen Prominenten und Tausenden von Menschen besucht wurden und so zum Erinnerungskult um die Wehrmacht beitrugen.
Die VVN-BdA konzentrierte sich auf eine der führenden Persönlichkeiten hinter der Azaryčy-Operation und verfolgte damit das Ziel
„den immer noch wabernden Nebelschleier einer vermeintlich „ehrenwerten Wehrmacht“ [zu] lüften und zu einer kritischen Betrachtung der hiesigen regionalen Militärgeschichte bei[zu]tragen.“1
- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA): Ungesühnte Kriegsverbrechen. Der Göttinger General Hoßbach als Kriegsverbrecher im Vernichtungskrieg der Wehrmacht, 22.01.2014. Abgerufen unter: goest.de/naziopfer.htm (letzter Zugriff: 30.06.2024). ↩︎